Endlich ist es raus: Der Eurovision Song Contest 2017 wird in der ukrainischen Hauptstadt Kiew stattfinden. Das wurde gestern vom verantwortlichen Fernsehsender NTU nach einem monatelangen Auswahlprozess bekannt gegeben. Und dennoch tat man bis zum Schluss, als wäre diese Entscheidung eine Überraschung gewesen. Sie war es nicht, denn verfolgte man den Auswahlprozess mit etwas wirtschaftlichem und weniger ideologischem Denken, so stellte man schnell fest, dass keine Stadt außer Kiew den Anforderungen an das Megaevent ESC gerecht wird. Persönlich hätte ich mich mehr für Odessa (Südost-Ukraine) gefreut, aber um die hohen Standards, die der ESC mittlerweile hat, zu erfüllen, wäre Odessa mindestens einen Schritt rückwärts gewesen. Aber wieso wäre das schlimm?
Und natürlich möchte sich auch das Gastgeberland, die Ukraine, im besten Licht zeigen. Sicherlich wäre es für die einen eine Genugtuung Russland gegenüber gewesen, hätte der ESC so nah an der annektierten Halbinsel Krim stattgefunden. Aber vielmehr sollte die Ukraine den ESC dazu nutzen die Folgen des Krieges abzuschwächen. Die Wirtschaft und den Tourismus anzukurbeln und mehr Menschen ins Land locken. Dafür ist Kiew als weltoffene, kulturreiche Stadt die beste Wahl.
Bisher haben 28 Länder die Teilnahme am ESC 2017 bestätigt, darunter auch Portugal, was nach einer einjähirgen Pause zum Contest zurückkehrt. Bei vielen Balkan-Staaten wie Kroatien oder Bosnien & Herzegowina ist die Teilnahme indes noch ungewiss. Beide Länder haben Geldprobleme und werden die endgültige Entscheidung wohl auf Anfang nächsten Jahres vertagen. Auch der Kosovo soll zum ersten Mal zum Contest eingeladen wurden sein. Die Teilnahme des Kosovos dürfte aber vor allem in Serbien für große Diskussionen sorgen.
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