Im letzten Jahr hätte hier ein Name vollkommen ausgereicht, nämlich Måns Zelmerlöw. Er war im letzten Jahr in Wien ganz klar der Favorit, gefolgt von der Russin Polina Gagarina. Und am Ende kam es auch so: Måns kam in ganz Europa mit seiner kleinen Geschichte namens "Heroes" gut an.
In diesem Jahr gibt es keinen klaren Favoriten. Das ist einerseits für die Show ganz gut, denn so wird die Spannung bis zum letzten Moment gewahrt. Tausende Eurofans, wie ich, werden zitterdend und Daumen drückend vor den Fernsehern sitzen. Zum anderen aber für die Wetten und Fans nicht ganz so gut, denn schon seit Tagen wird heiß diskutiert, wer am Ende die vielleicht entscheidenden zwölf Punkte aus der Jury von Montenegro, oder die zehn Punkte vom georgischen Fernsehpublikum bekommt? Das sind die Anwärter_innen für die ESC-Krone heute Abend:
Russland: Sergey Lazarev / You Are The Only One
Eine Performance, die bis zur letzten Sekunde etwas bietet und den Zuschauer mitreißt. Die Zuhörer werden dagegen etwas enttäuscht, denn der einfache Popsong hat zwar einen eingängigen Grundbeat, aber ob der ganz Europa begeistert?
Frankreich: Amir / J'ai Cherché
Ein singender Zahnarzt für Frankreich. Wohlgemerkt, dass er fabelhaft singen kann und auch schon viele musikalsche Erfahrungen in Frankreich sammeln konte. Seine israelischen Wurzeln könnten ihm heute zusätzlich in die Karten spielen.
Schweden: Frans / If I Were Sorry
Der Gastgeber selbst wird erneut zum Favoriten. Nicht nur, weil Schweden in diesem Jahr das einzige Land der "Nordics" also der nordeuropäischen Länder im Finale sein wird, der pubertierende Frans singt sein Lied auch unglaublich toll.
Ukraine: Jamala / 1944
Ihr Auftritt im zweiten Halbfinale war mindestens so famos wie auch umstritten. Viele Russen sehen den Song als Angriff, dabei singt Jamala nur derart gefühlvoll über ihre ganz persönliche Geschichte. Ob man das dann, wie ich, als hochemotional empfindet, weil man sich mit dem Lied identifizieren kann, oder es als negatives Mahnlied sieht - das bleibt einem selbst überlassen.
Australien: Dami Im / Sound Of Silence
Eine futuristische Performance mit Hologrammen, ein schillernden Zsa Zsa Gabor-Kleid sowie ganz viel Gefühl und Stimme erwarten uns von der megasympathischen Dami aus Australien. Wird das eine logistische Herausforderung, die ganzen ESC-Fans nach Sydney zu verschiffen!
Serbien: Sanja Vučić ZAA / Goodbye (Shelter)
Vielleicht nicht gerade bei den Buchmachern und den meisten ESC-Fans hoch im Kurs steht die junge Serbin mit ihrer ernsten Message des Songs. Die die Aktualität von Gewalt gegen Frauen bzw. häuslicher Gewalt aufzeigen will. Das gelingt ihr sehr passend mit angemessener Performance und einer starken Stimme. Nicht zu unterschätzen ist im Übrigen, dass der gesamte Balkan dieses Jahr teilnimmz und somit auch stimmberechtigt ist!
Wer gehört zu Euren Favoriten? Wer wird am Ende den Sieg holen? Ich freue mich sehr auf den heutigen Abend und wünsche allen Künstlern viel Glück!
Wo läuft der Eurovision Song Contest im Fernsehen? http://ethnokult.blogspot.de/2016/04/der-eurovision-song-contest-2016-im.html
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