Zwei Entscheidungen sind gestern Abend gefallen, auf die ESC-Fans gespannt gewartet haben. In Weißrussland gewann das Duo NAVI mit dem Song Гісторыя майго жыцця das Eurofest 2017. Und in Georgien konnte sich die Sängerin Tako Gatschetschiladse mit dem Song Keep The Faith im nationalen Vorentscheid behaupten.
Ein leichter Frühlingswiesen-Song und eine Powerballade mit wuchtiger Message. Die ersten Repertoire werden damit prompt bedient. Beide Songs sind wahrlich nicht die besten und lassen viel Spielraum nach Oben. Beide Songs werden, wenn sie es überhaupt ins Finale schaffen, weit hinten landen. Es kann eigentlich nur besser werden, aber seht und hört selbst.
NAVI / Гісторыя майго жыцця (Historyja majho zyccia)
Gegen elf weitere Kandidaten musste sich das Duo NAVI beim weißrussischen Eurofest durchsetzen. Das war bis zum Schluss auch eine sehr knappe Angelegenheit, denn längst nicht alle mögen das leicht hipstermäßig angehauchte Popduo. Letztendlich lieferten sie mit ihrem Song, der übersetzt "Geschichte meines Lebens" heißt, jedoch die beste Performance des Abends ab. Ich hoffe, sie bewahren sich ihre ethnic roots für die große Bühne in Kiew, denn das könnte eine erfrischende Abwechslung sein.
Tako Gachechiladze / Keep The Faith
Mit einer gewaltigen Aussage kommt die Powerballade von Tako daher. Bewahrt den Glauben soll nicht nur ein Apell an alle Menschen sein, die leiden, es soll andere auch auf das Leid aufmerksam machen und zu mehr Solidarität und Nachhaltigkeit aufrufen. Untermalt wurde ihr Auftritt im Vorentscheid mit bewegenden Bildern aus aktuellen Krisen. Das bewegte ganz Georgien - vielleicht bewegt es auch ganz Europa?
Jedes Jahr freue ich mich persönlich hier über den estnischen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest, dem Eesti Laul, zu berichten. Nicht nur, weil Estland einfach toll ist, nein weil die Show sich über Jahre hinweg zu einem der beliebtesten und qualitativ hochwertigsten Vorentscheide von ganz Europas gemacht hat.
Und so auch in diesem Jahr: Über Tausend Bewerbungen wurden in Form von Songs eingereicht, übrig geblieben sind die zwanzig besten Songs und Künstler, die in jeweils einem Halbfinale (estn. Poolfinaal) um den Einzug in das große Finale singen und performen.
In der Hoffnung in Kiew endlich wieder mit im Finale singen zu dürfen, treten die Kandidaten ...
... am 4. März 2017 im Finale gegeneinander an. Übertragen wird das Finale im estnischen Fernsehen auf ETV/ERR und im Internet via Livestream.
Auch in unserem Nachbarland der Schweiz laufen die Vorbereitungen für den Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 2017 auf Hochtouren. Man möchte endlich aus den Miseren und Punktedisastern der letzten beiden Jahre wegkommen, denn zum letzten Mal qualifizierte sich die Schweiz 2014 für das Finale, damals mit Sebaltar.
2015 landete man mit Mélanie René und 2016 mit Rykka beide Male auf dem letzten Platz im jeweiligen Halbfinale. Eine Blamage für das ESC-Urgestein und Gründungsmitglied Schweiz.
Das soll sich in diesem Jahr ändern: Nach einem langen Auswahlprozess und einer 20-köpfigen Fachjury setzten sich diese sechs Künstler durch, die am 05. Februar 2017 in einer Liveshow um das Ticket für Kiew singen werden:
