29. März 2017

Celebrate Diversity - Die bewegendsten Balladen | #ESC2017


43 Songs werden Mitte Mai beim Eurovision Song Contest 2017 in Kiew um den Titel bester Song Europas kämpfen. Das Teilnehmerfeld ist bunt gemischt, ganz nach dem Motto "Celebrate Diversity" (dt.: Vielfalt feiern). Im Folgenden möchte ich euch ausgewählte Songs näher vorstellen.

Wie in jedem Jahr, sind auch in Kiew eine Vielzahl von Balladen im Rennen. Von der typischen Eurovision-Ballade bis hin zum gefühlvollen Soul-Meisterwerk mit Ethno-Einflüssen. Dieser Jahrgang wird geprägt durch tiefe Emotionen.


Lucie Jones / Never Give Up On You (Vereinigtes Königreich)





Eine sanfte Melodie dazu eine glasklare, herzzereißende Stimme; auch wenn der Text etwas eingestaubt daher kommt, bewegt diese Ballade. Das liegt vor allem an Lucie Jones. Ich hoffe, dass sie bei ihrer Live-Performance ebenso viel Gefühl in ihre Stimme legt. 





Kristian Kostov / Beautiful Mess (Bulgarien)


Hört man Kristians charmante Stimme, könnte man meinen er wäre Mitte zwanzig. Tatsächlich ist er aber einer der jüngsten Kandidaten in diesem Jahr. Die Ethno-Elemente in seiner ergreifenden Ballade verleihen ihm eine gewisse Unverwechselbarkeit. Auch in diesem Jahr beweist Bulgarien, dass es eine wunderbare Musikkultur hat.
Martina Bárta / My Turn (Tschechien)
Etwas unscheinbar wirkt die bezaubernde Ballade von Tschechiens Martina, aber hört man ihr zu, merkt man schnell, dass sie eine bewegende Geschichte erzählt. Der Rhythmus-Wechsel im Refrain gibt dem Song zusätzlich eine gewissen dynamischen Flow. 


27. März 2017

Ukraine und Russland - Eine Hassliebe? - Kommentar | #ESC2017


Viel verbindet die beiden Länder, allein die gemeinsame Geschichte der beiden slawischen Staaten, die in jüngster Geschichte sogar ein Land waren, ist zusammen schweißend.
Beide Länder waren Teil der ehemaligen Sowjetunion (UdSSR), die die Länder maßgeblich und nachhaltig politisch sowie kulturell prägte. Nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 ist die Ukraine ein unabhängiger Staat, der in vielen Bereichen aber noch stark von seinem großen Nachbarn Russland abhängig ist. Man hatte das Gefühl, dass es sich nur um eine "Scheinunabhängigkeit" handeln könnte.

Das ist seit der Krim-Krise und dem daraus resultierenden Krieg zwischen der Ukraine und Russland 2014 vorbei. Die Beziehungen beider Länder sind so strapaziert, wie noch nie zuvor in der Geschichte. Aber was hat das alles mit dem Eurovision Song Contest zu tun? 

Ein ukrainisches Gesetz besagt, dass Menschen, die die von Russland annektierte Halbinsel Krim betreten haben, mit einem Einreiseverbot für ukrainisches Festland belegt werden können. Genau das ist der russischen Kandidaten für den Eurovision Song Contest 2017, Julia Samoylova, geschehen.
Nach einem Showauftritt auf der Krim verhängte der ukrainische Geheimdienst das Einreiseverbot, was für den gesamten Mai gelten soll. Genau die Zeit, in der der ESC in Kiew gastiert. Damit wäre die russische Sängerin, die an den Rollstuhl gebunden ist, vom Contest offiziell ausgeschlossen.


Julia Samoylova

Nun kann man der Ukraine vorwerfen, sie wolle Russland etwas heimzahlen und schade damit im Endeffekt nur ihrem eigenen Image als Gastgeber, aber das ist etwas zu kurz gedacht.
Die Gesetze und Regelungen der Ukraine bezüglich der Einreise dürften den russischen Kulturverantwortlichen wohlaus bekannt gewesen sein, angesichts der brisanten Lage beider Länder und des Krieges. Was, wenn Russland ganz gezielt Julia Samoylova zum Contest in die Ukraine geschickt hat, um genau diesen Eklat zu provozieren? Denn es gab keine demokratische Abstimmung des russischen Publikums über Samoylovas Teilnahme. Sie selbst und ihr Song wurden intern nominiert und präsentiert.

Am Ende bleibt zu hoffen, dass die EBU als Veranstalter eine friedliche Lösung im beidseitigen Interesse findet und wenn Samoylova via Livestream in die Show dazu geschaltet wird. Ihre bewegende Ballade würde sicher viele Herzen berühren. Und im Endeffekt schadet dieser Streit nur einer: Julia Samoylova.

18. März 2017

Meine TOP 43 (Stand: 19.03.17) | #ESC2017


Seit heute stehen sie fest - alle 43 Kandidaten und Kandidatinnen für den Eurovision Song Contest 2017 in Kiew. Und so spannend, wie in diesem Jahr, war es lange Zeit nicht mehr. Denn in den vergangenen Jahren stand für mich schon früh fest, wer den Contest gewinnen könnte. In den letzten vier Jahren hat mich dieses Gefühl nie getäuscht. Emmelie de Forest, Conchita, Måns Zelmerlöw und im vergangenen Jahr Jamala - schon Wochen vor dem eigentlichen Contest hatte ich ihren Song schon fest als Ohrwurm abgespeichert. Und mein Tipp lag immer richtig, sie gewannen.
In diesem Jahr ist das anders. Kein Song, der mich von Anfang an mitzieht, kein Song, von dem ich jetzt schon behaupten könnte, dass er ganz Europa begeistern wird.

Aber woran liegt das? An guten Songs mangelt es in diesem Jahr, auch wenn es am Anfang stark danach ausgesehen hat, nicht. Ganz persönlich packen mich die Songs von Blanche (Belgien), Francesco Gabbani (Italien), Joci Pápai (Ungarn) und Dihaj (Aserbaidschan). Die musikalische Palette reicht aber weit über den Standardpop hinaus. Zum Beispiel aus Portugal werden wir einer ruhigen, opernarteigen Ballade lauschen. Zum ersten Mal in der ESC-Geschichte werden wir auch eine volksmusikalische Sparte aus den Alpen hören - das Jodeln.

Das ist meine derzeitige Prognose:


5. März 2017

Die Favoriten des Melodifestivalen 2017 | #ESC2017


Es ist der spektakulärste nationale Vorentscheid zum Eurovision Song Contest von ganz Europa - Das schwedische Melodifestivalen. In fünf castingshow-ähnlichen Shows werden 27 Songs vorgertragen, von denen sich am Ende 12 für das große Finale qualifizieren.
Und genau dieses Finale steht für dieses Jahr kommenden Samstag wieder ins Haus. Alle Songs, die sich qualifizieren konnten, sind musikalisch sehr qualitativ und begeistern oder berühren auf ihre ganz eigene Art. Es lohnt sich in jedem Fall am 11.03.2017 um 20 Uhr das große Finale auf SVT anzuschauen. Übrigens funktioniert das auch super über die SVT Play-App (App Store, Google Play erhältlich).

Am Ende kann es jedoch nur einen Gewinner oder eine Gewinnerin geben, der/die Schweden in Kiew vertreten wird. Und es haben sich bereits einige Favoriten heraus kristallisiert, was jedoch nichts zu bedeuten hat, denn Loreen ging auch als Favoriten in den Wettbewerb und musste sich in der Andra Chansen (erneute Chance)-Show gegen einen absoluten Newcomer geschlagen geben.

Mariette / A Million Years

Eine klangvolle, cleane Popnummer liefert uns Mariette, die schon mehrfach am Melodifestivalen teilnahm. Ihr Song A Million Years handelt von einer unerfüllten Liebe, die, wie es nur allzu oft der Fall ist, sehr einseitig ist. Die ganze Performance ist eher dunkel gehalten mit klaren, weißen Akzenten. Eine fast schon akrobatische Performance liefern die Backgroundtänzer zum Song, denn diese sind an Seilen befestigt, die widerrum die Bindung symbolisieren sollen.

Wiktoria / As I Lay Me Down

Ganz und gar nicht müde kommt Wiktoria mit ihrem Popsong As I Lay Me Down daher. Eine niedliche Performance mit einem LED-Bettgestell machen ihren Auftritt zu einem der Favoriten. Am meisten beeindruckt jedoch Wiktorias wunderschöne Stimme.

Nano / Hold On

Niemals aufgeben - das ist die Message von Nano. Der Familienvater verarbeitet in seinem Song Hold On schwere Zeiten seines Lebens. Diese unglaubliche Energie steckt er in seine Stimme und berührt mit dem eingängigen Popsong nicht nur mich.

Jon Fjällgren & Aninia / En Värld Full Av Strider

Mit einer derart mächtigen Ballade verzaubern uns Jon Henrik Fjällgren und Aninia, dass man um sich herum fast alles vergisst. In dem Song En Värld Full Av Strider geht es um die ganzen Krisen und Konflikte auf der Welt. Übersetzt bedeutet der Song "eine Welt voller Streit". Natürlich können sie mit dem Song keinen Streit lösen, aber vielleicht gewinnen? Nicht nur der schwedische Text ist eine willkommene Abwechslung.


Wer zählt zu euren Favoriten für das Finale? Lasst mir gerne einen Kommentar da!
© Ethnokult und so.
Maira Gall