30. April 2017

BEST OF: Proben des ersten Halbfinales | #ESC2017


Jetzt wird es ernst: traditionell reisen in den kommenden Tagen alle 42 Delegationen an und die Teilnehmer des ersten Semi-Finales werden auch bereits ihre erste Probe haben. Dafür stehen jeder Delegation im ersten Probendurchlauf 30 Minuten auf der Bühne zur Verfügung. Vorrangig geht es im ersten Probendurchlauf um die Tontechnik und die Kameraeinstellungen. Auch kollidieren die Vorstellungen der Delegationen zum ersten Mal mit der Realität. Zum ersten Mal sind die Künstler_innen im Anschluss an ihre Proben live auf eurovision.tv zum Chat anwesend, um sich den Fragen der Fans zu stellen. Genug Zeit, um sich jetzt nach den Highlights des ersten Probentags umzuhören.

Norma John / eurovision.tv
Die größte Überraschung des Tages war das finnische Duo Norma John, denn sie überzeugten nicht nur mit einer perfekten gesanglichen Leistung, sie kreierten auch eine ganz besondere Atmosphäre in der Halle in Kiew. Gesanglich definitiv die beste Leistung des Tages!


Dihaj / eurovision.tv
Viele Pluspunkte konnte die aserbaidschanische Sängerin Dihaj sammeln. Nach ihrem katastrophalen Auftritt in Amsterdam lieferte sie heute eine gute stimmliche Leistung ab und eine spannende Performance mit Pferd. Das macht Lust auf mehr und bringt Dihaj wieder ins Rennen der Topfavoriten!


Robin Bengtsson / eurovision.tv
Eine solide Probe lieferte auch der Schwede Robin Bengtsson ab. Wie zu erwarten behält er die Laufband-Perfromance aus dem Melodifestivalen. Passend dazu wurde dieser durchschnittliche Popsong mit durchschnittlicher Stimme dargeboten. Da geht noch mehr.

Doch natürlich gab es nicht nur positive Überraschungen. Einige Künstler sollten die nächste Woche nutzen, um noch an sich und ihrer Performance zu arbeiten, sonst könnte das Ende im Halbfinale drohen:

Blanche / eurovision.tv
Etwas verloren wirkte die belgische Künstlerin Blanche auf der Bühne. Eine kühle, lichtdurchflutete Inszenierung lassen ihre Stimme noch mehr verblassen. Hier sehe ich noch Verbesserungsbedarf, weil sonst ihr Favoritenstatus platzen könnte.


Slavko Kalezic / eurovision.tv
Die schlechteste Darbietung des heutigen Probentages kam aus Montenegro: Slavko Kalezićs Stimme hielt dem großen Druck, den es braucht um eine derart große Halle mit Musik und Stimmung zu füllen, nicht Stand. Der gesamte Auftritt war viel zu leise und einer Uptempo-Nummer nicht gerecht. Zudem wird Slavko wahrscheinlich alleine auf der Bühne stehen, was das Ganze noch unsicherer wirken lässt. Hoffentlich verbessert er sich!


Du wirst nicht Kiew live dabei sein? Kein Problem, dafür gibt es ein breites Angebot den Contest auch bequem von Zuhause aus mitzuerleben: ethnokult.blogspot.de/2017/04/der-eurovision-song-contest-2017

21. April 2017

Der Eurovision Song Contest 2017 im Fernsehen - Sendetermine | #ESC2017


In wenigen Tagen beginnen die ersten Proben im internationalen Messezentrum in Kiew für den 62. Eurovision Song Contest. Nach dem Rückzug Russlands werden nun mehr 42 Länder in der Woche vom 8. bis 14. Mai zusammen kommen. Für den Ablauf des 2. Semi-Finales, in dem Russland hätte antreten sollen, wird das keine Auswirkungen haben. Alle nachfolgenden Beiträge werden einfach einen Startplatz nach vorne rücken.

Wie gewohnt treten in den Semi-Finals die Länder an, die nicht automatisch für das Grand-Final vorqualifiziert sind. Aus jedem der beiden Halbfinale werden sich am Ende zehn Länder für das Grand-Final qualifizieren, natürlich auch nach dem neuen Votingsystem.

Für alle, die nicht in Kiew dabei sein werden, gibt es in der ESC-Woche ein breites Angebot das gesamte Spektakel dennoch, teilweise sogar live, mit zu verfolgen:

1. Semi-Finale:
Wann?: Am Dienstag, 09.05.2017 um 21 Uhr.
Wo?: Auf ONE (ehemals Einsfestival) oder online auf eurovision.de
Interessante Beiträge: Schweden (Robin Bengtsson / I Can't Go On), Belgien (Blanche / City Lights), Zypern (Hovig / Gravity), Montenegro (Slavko Kalezić / Space), Lettland (Triana Park / Line), Portugal (Salvador Sobral / Amar Pelos Dois)
Stimmberechtigte "Top-6": Italien, Vereinigtes Königreich und Spanien

2. Semi-Finale:
Wann?: Am Donnerstag, 11.05.2017 um 21 Uhr.
Wo?: Auf ONE (ehemals Einsfestival) oder online auf eurovision.de
Interessante Beiträge: Mazedonien (Jana Burčeska / Dance Alone), Rumänien (Ilinca & Alex Florea / Yodel It!), Ungarn (Joci Pápai / Origo), Norwegen (JOWST / Grab The Moment), Dänemark (Anja Nissen / Where I Am), Bulgarien (Kristian Kostov / Beautiful Mess)
Stimmberechtigte "Top-6": Ukraine, Frankreich und Deutschland


Grand-Finale:
Wann?: Am Samstag, 13.05.2017 um 21 Uhr.
Wo?: Auf Das Erste und ONE oder online auf eurovision.de
Interessante Beiträge, bis jetzt: Deutschland (Levina / Perfect Life), Italien (Francesco Gabbani / Occidentali's Karma), Frankreich (Alma / Requiem)
Stimmberechtigt: Alle am Contest teilnehmenden Länder, also auch Deutschland!

Weitere Sendungen rund um den ESC 2017:


Begrüßung der Delegationen:
Wann?: Am Sonntag, 07.05.2017 ab 18 Uhr.
Wo?: Auf eurovision.de

ESC 2017 - Der Countdown für Kiew:
Wann?: Am Samstag, 13.05.2017 um 20:15 Uhr.
Wo?: Auf Das Erste oder online auf eurovision.de

ESC 2017 - Grand Prix Party:
Wann?: Am Sonntag, 14.05.2017 ab ca. 0:30 Uhr.
Wo?: Auf Das Erste (direkt im Anschluss nach dem Grand-Final) oder online auf eurovision.de

Ich hoffe, dass euch diese Zusammenfassung hilft nicht den Überblick zu verlieren.
Auch freue ich mich auf eure Meinungen und eventuelle Live-Posts via Twitter.

Man liest sich!

Die Bühne steht, die Vorbereitungen laufen - Update | #ESC2017


Weniger als einen Monat bis zum großen Finale des Eurovision Song Contest 2017 in Kiew. Und die Vorbereitungen, Europa und der Welt ein fantastisches Musikerlebnis zu bieten, laufen auf Hochtouren. Die Bühne für das größte Musikspektakel der Welt wurde bereits fertig gestellt und erinnert an eine Mischung zwischen der Bühne 2011 in Düsseldorf und einer bischöflichen Mitra.
Kein Wunder, denn an dem Design und dem gesamten Aufbau waren viele deutsche Firmen beteiligt. Aber überzeugt euch selbst von den Eindrücken:






Aber nicht nur innerhalb der Halle laufen die Vorbereitungen. Auch das Pressezentrum, 
die Empfangshalle und viele weitere Locations werden für die Tausenden Fans, die erwartet werden, vorbereitet. Diese Eindrücke machen Lust auf mehr, freut ihr euch schon auf den ESC?

17. April 2017

Celebrate Diversity - Die spritzigsten Uptempo-Songs | #ESC2017


42 Songs werden Mitte Mai beim Eurovision Song Contest 2017 in Kiew um den Titel bester Song Europas kämpfen. Das Teilnehmerfeld ist bunt gemischt, ganz nach dem Motto "Celebrate Diversity" (dt.: Vielfalt feiern). Im Folgenden möchte ich euch ausgewählte Songs näher vorstellen.

Neben vielen Balladen werden wir aber in diesem Jahr auch einige Songs hören, die uns förmlich zum Tanzen mitreißen. Songs, die auf den Eurovision-Dancefloors Tausende begeistern werden und die Leidenschaft und Freude verbreiten.



 Alma / Requiem (Frankreich)


Frankophoner Pop war selten so modern und mitreißend. Almas interessante Stimme verleiht dem Song eine gewisse Farbe und erinnert an den Soundtrack aus dem letzten Paris-Städtetrip. Und wer liebt Paris schon nicht?







Jana Burčeska / Dance Alone (Mazedonien)


Liebenswürdig-crazy kommt die Eurodance-Nummer aus Mazedonien daher. Super eingängig und wunderbar tanzbar, wird sie sicher nicht nur eingefleischte Fans begeistern.






Slavko Kalezić / Space (Montenegro)


 Im ersten Moment etwas speziell und klischeebehaftet wirkt diese typische Eurodance-Nummer aus Montenegro. Dennoch ist das Lied wirklich eingängig und wenn man genau hinhört und der Interpretation von Slavko folgt, ein Song mit Message - es ist Platz für uns alle!


Der ESC 2017 ohne Russland - Verlust oder richtige Entscheidung? | #ESC2017


Es ist eine schwarze Woche für die Vielfalt, die Musik und den eurovisionären Geist - Russland zog am Donnerstag seine Teilnahme am Eurovision Song Contest 2017 in Kiew offziell zurück. Fans und Experten haben bereits mit diesem Schritt gerechnet, für viele kam dieser endgültige Schritt aber dennoch überraschend.

Es war eine absehbare Lösung, im politisch angespannten Verhältnis zwischen der Ukraine und Russland. Nachdem Russland Julia Samoylova als seine Sängerin nominierte, die nach einem Auftritt auf der von Russland annektierten Halbinsel-Krim, von der Ukraine mit einem Einreiseverbot belegt worden war.

Verschiedene Lösungsansätze scheiterten, beispielsweise schlug die EBU vor, Samoylova via Satellit in die Live-Show zu übertragen, was die Produzenten der Show ablehnten. Auch lies sich der Kreml nicht davon überzeugen einen anderen Künstler zum diesjährigen Contest zu entsenden. Ebenso wenig wie die ukrainischen Verantwortlichen eine Ausnahme für die russische Sängerin machen wollten. Fest steht, dass Russlands Provokationsstrategie gegenüber der Ukraine damit vollends aufgegangen ist: nämlich die Ukraine als schlechten Gastgeber dastehen zu lassen. Dahingehend ist es die richtige Entscheidung, keinen russischen Beitrag zu sehen, wenn man sich nur aus Provokation und Missgunst am diesjährigen Contest beteiligen wollte.

Julia Samoylova

Andererseits entschloss sich Russland aber auch dazu den gesamten Contest nicht zu übertragen, was widerrum einer Veranstaltung, die für die Vielfalt menschlichen Lebens, Offenheit und Toleranz steht, schadet. Ganz besonders darunter leiden werden die Minderheiten innerhalb Russlands, für die der Contest immer eine Art "Rettungsring" in die Welt westlicher Werte darstellte.
Gerade in Russland ist zum Beispiel Homosexualität weitesgehend verpönt und wird gesellschaftlich abgelehnt. In manchen Teilen des Landes (zum Beispiel Tschetschenien) werden Homosexuelle sogar verfolgt und gefoltert. Und das in unserem Europa.

Natürlich sollte alles dafür getan werden, dass Russland sich nicht dem Weg der Türkei annimmt und sich vom Contest abwendet. Denn das widerspräche auch der eurovisionären Idee, mit der der Contest gegründet wurde: Liebe, Zusammenhalt und Offenheit.

12. April 2017

Eurovision In Concert 2017 - Eine Zusammenfassung | #ESC2017


Zum neunten Mal fand die größte Pre-Party zum Eurovision Song Contest, das Eurovision In Concert 2017, nun schon statt. Das Event im Amsterdamer Kultclub "Melkweg" erfreute sich in den vergangenen Jahren immer größerer Beliebtheit, weil es nicht nur ein erstes Zusammentreffen der Teilnehmer ist, sondern auch die Songs näher bringt, als auf der großen ESC-Bühne.

In diesem Jahr wurde mit 35 Teilnehmern wieder ein neuer Rekord aufgestellt. Insgesamt muss man sagen, dass alle Künstler und Bands wirklich alles gegeben haben und grandios performt haben. Wer das Publikum, die Presse und vor allem die Fans besonders begeistert hat, erfahrt ihr hier.



Anja Nissen aus Dänemark überzeugte mit einem glanzvollen Auftritt. Ihre Stimme ist kristallklar und extrem stark - ich bin mir beinahe sicher, dass das Europa überzeugen wird. 


Auch Francesco Gabbani aus Italien legte eine faszinierende Show hin mit Tanzeinlagen und seinem Karma-Tanzschritt, der fast schon Kultcharakter hat. Europa wird ihn und seinen Song lieben!


Einen sehr emotionalen Auftritt bot der Ungar Joci Pápai. Er ist der erste Roma, der Ungarn beim Eurovision Song Contest vertreten wird, gleichzeitig singt er seine eigene leidvolle Geschichte, die sich mit seinen ethnischen Wurzeln und seiner Herkunft befasst. Absolut bewegend.



 Ebenfalls für einen Wow-Moment sorgte Frankreichs Alma. Ein gelungener Auftritt und ein Song, der einen zum mittanzen förmlich anregt. 


Es war der erste Promo-Auftritt von Aserbaidschans Sängerin Dihaj, dementsprechend hoch waren auch die Erwartungen an ihren Auftritt. Diese Erwartungen konnte sie um Längen nicht erfüllen. Ein schwacher Gesang, kaum ein Ansatz einer modernen Performance - alles was ihr Lied verspricht, erfüllt sie nicht. Zudem wirkte Dihaj bei vielen Interviews auch zickig und divenhaft. 


3. April 2017

Die erste Feuerprobe - London Eurovision Party 2017 | #ESC2017


Gestern Abend kamen in London einige Länder zur ersten Eurovision Pre-Party zusammen. Die London Eurovision Party eröffnet traditionell den Reigen der Pre-Partys. Sie ist somit die erste Gelegenheit zu sehen bzw. zu hören, wie die Kandidaten gesanglich aufgestellt sind. Ebenfalls traditionell gibt es oft Unterschiede zwischen den Studio-Versionen der Songs und den Leistungen während der Live-Performance.

Besonders hervor stach Kristian Kostov mit seiner Ballade Beautiful Mess, mit der er Bulgarien in Kiew vertreten wird. Überraschend gefühlvoll und viel mitreißender als die Studio-Version. Manche Fans konnte er mit dieser Performance für sich gewinnen, zudem konnte er seinen Status als Favorit manifestieren.




Celebrate Diversity - Die besten Ethno-Songs | #ESC2017


43 Songs werden Mitte Mai beim Eurovision Song Contest 2017 in Kiew um den Titel bester Song Europas kämpfen. Das Teilnehmerfeld ist bunt gemischt, ganz nach dem Motto "Celebrate Diversity" (dt.: Vielfalt feiern). Im Folgenden möchte ich euch ausgewählte Songs näher vorstellen.

Zum ESC gehört der Ethnopop, wie der Deckel zum Kochtopf. Aber was ist dieses "Ethno" eigentlich? Was macht guten Ethnopop aus? Ethnopop stellt eine Form der Popmusik dar, die volksmusikalische Elemente aufgreift und beinhaltet. Traditionelle Klänge, Rhythmen werden gemischt mit modernen, klassischen Popsounds. In der Regel werden traditionelle Instrumente in die Performance mit eingebaut. Insbesondere in Süd-Ost-Europa hat der Ethnopop einen hohen Stellenwert, was man immer wieder auch an den Beiträgen für den ESC erkennen kann. Denn die meisten Ethno-Songs kommen aus Osteuropa.


Artsvik / Fly With Me (Armenien)


 Der ruhige Anfang des Liedes und die klangvolle Steigerung bis hin zum Refrain sind perfekt aufeinander abgestimmt. Man hört, dass der Song aufwändig produziert wurde. Ethnopop muss nicht immer laut und schrill sein, derart geheimnisvolle Klänge sind eine willkommene Abwechslung.




 

Joci Pápai / Origo (Ungarn)


Fast schon leidvoll, depressiv kommt die Melodie von Pápais Song daher. Kein Wunder, denn als einer der wenigen muttersprachlichen Songs in diesem Jahr handelt er von einer Liebe, die an unterschiedlichen Herkunften scheitert. Das Thema ist aktueller denn je, gerade unter dem Gesichtspunkt "Vielfalt feiern".
Zitat aus der deutschen Übersetzung: "Warum hast du mir vorgelogen, dass meine (Haut-)Farbe keine Rolle spiele? Du wusstest, dass meine Augen braun sind". 






IMRI / I Feel Alive (Israel) 


 Die erste Strophe erinnert viel mehr an einen frischen Sommerhit, der das Potenzial hat, auf vielen europäischen Tanzflächen gespielt zu werden. Im Chorus werden dann typisch orientalische Ethno-Elemente beigemischt. Imri Ziv, der bereits im vergangen Jahr Hovi Star als Background-Sänger begleitete, hat mit seinem charismatischen Charme also beste Chancen auf eine Top 10-Platzierung.




Ihr wollt noch mehr Songs kennen lernen? Hier findet ihr die bewegendsten Balladen des diesjährigen Contests: celebrate-diversity-die-bewegendsten.balladen
Man liest sich!
© Ethnokult und so.
Maira Gall