27. November 2015

Der Balkan macht sich startklar | #ESC2016


Überraschend viele Länder entscheiden sich in diesem Jahr bewusst sehr früh für die Bakanntgabe ihres_r Repräsentanten_in für den Eurovision Song Contest 2016 in Stockholm. Darüber hinaus entschließen sich auch immer mehr Länder für einen gut inszenierten und aufgemachten Vorentscheid in Form eines Castingformates. Damit scheinen sie zu verstehen, warum Schweden beim ESC auch meistens so erfolgreich ist. Klar, das ist natürlich nicht der Hauptgrund, aber ein nicht außer Acht zu lassender Anteil macht nun mal  ein international medienwirksamer Vorentscheid, wie es das Melodifestivalen ist, aus. Denn die Aufmerksamkeit ist im Format des ESC so wertvoll.

Die Rede ist von Israel. Berichten von Wiwibloggs zufolge, soll das Castingformat namens "The Next Star" des Vorjahres fortgesetzt werden. Im Vorjahr gewann die Show der erst sechzehn jährige Nadav Guedj, der letztendlich in Wien einen respektablen neunten Platz belegte. Genaue Sendetermine wurden noch nicht bekannt gegeben.
Auch in der Ukraine wird man ein altbekanntes Vorentscheid-Modell anweden. Mit der Show "Jewrovidenije 2016" werden im Februar 2016 eine öffentliche Rundfunkanstalt (NTU) und eine private Rundfunkanstalt (STB) gemeinsam den Song für die Ukraine suchen. Dieses Prinzip kennen wir bereits, denn 2010 wurde Lena Meyer-Landrut durch genau so ein Kooperationsprojekt bekannt und gewann den Contest für Deutschland. Vielleicht ein Erfolgsrezept?

Aber während manche Länder erst ihre Vorentscheide planen, haben andere Länder bereits ihre Künstler_innen gefunden. So zum Beispiel Mazedonien, das die Sängerin Kaliopi nach Stockholm schicken wird. Kaliopi nahm bereits zwei Mal am ESC für Mazedonien teil, zuletzt 2012. Über ausreichend Erahrungen scheint sie zu verfügen. Ich hoffe, dass sie auch einen adäquaten Song bekommen wird, denn das Finale würde ich Mazedonien unbedingt wünschen.

Kaliopi (Quelle: blog.prinz.de)
Auch in Bosnien & Herzegowina hat man bereits einen Kandidaten gefunden, nämlich den Sänger Fuad Backović-Deen (kurz: Deen). Auch Deen verfügt bereits über ESC-Erfahrung, denn er hat Bosnien & Herzegowina 2004 in Istanbul vertreten, wo er einen guten neunten Platz belegte. In Stockholm wird Deen dann von der Sängerin Dalal Midhat Talakić begleitet. Ein Song wurde offiziell noch nicht bekannt gegeben, aber Dalal soll mit einer Ballade favorisieren.
Ich habe nur eine BITTE: vernünftige Pressefotos von Deen. Die, die man im Internet findet, sind wirklich gruselig.

Dalal Midhat Talakic (Quelle: blog.prinz.de)

Was haltet ihr von der Auswahl Mazedoniens und Bosnien & Herzegowinas? Lasst mir eure Meinungen da!

Offizielle Teilnehmerzahl bestätigt | #ESC2016


Es ist wohl die überraschenste Nachricht dieser Eurovision-Woche, die die EBU bekannt gab: Es werden nun offiziell 43 Länder am 61. Eurovision Song Contest teilnehmen. Bisher ging man von lediglich 41 aus, aber Kroatien und Bosnien & Herzegowina werden nun doch am Contest teilnehmen, und das trotz erheblicher finanzieller Probleme.
Damit nehmen alle Balkan-Länder, die Mitglied der EBU sind, endlich wieder am ESC teil. Das war zuletzt 2012 der Fall. Und das bedeutet mehr kulturelle aber auch musikalische Vielfalt, denn wie die letzten Jahre zeigten, bietet insbesondere der Balkan viele ethnische und volkstümliche Klänge, die die kalte, fast schon plastische, westliche Welt der Popmusik ein wenig bereichern.

Auf diversen ESC-Blogs munkelt man, welche finanzielle Überzeugungsarbeit es wohl gebraucht haben muss, damit die Balkan-Staaten nun doch die Teilnahme zusagen. Ich kann dazu nur sagen: Es wird sich lohnen, denn mit 43 Beiträgen wird Stockholm im nächsten Jahr einer der größten und somit auch vielfältigsten Wettbewerbe seit 2011.

Hier sind nun noch mal endgültig alle 43 Teilnehmerländer aufgelistet:

Nord/Nord-Ost: Schweden (Gastgeber), Norwegen, Finnland, Dänemark, Estland, Lettland, Litauen, Irland, Island, Vereinigtes Königreich
West/Mittel: Niederlande, Belgien, Frankreich, Deutschland, Polen, Tschechien, Österreich, Schweiz
Süd/Mittelmeerraum: Spanien, Italien, San Marino, Malta, Zypern, Israel
Süd-Ost: Griechenland, Albanien, Montenegro, Mazedonien, Serbien, Bosnien & Herzegowina, Kroatien, Slowenien, Ungarn, Rumänien, Bulgarien
Ost/Ozeanien: Russland, Weißrussland, Ukraine, Moldawien, Aserbaidschan, Georgien, Armenien, Australien

Die Auslosung, welches Land in welchem Halbfinale startet, soll voraussichtlich im Januar stattfinden. Bisher steht nur fest, dass Israel aufgrund der Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag im zweiten Halbfinale starten wird. Ich persönlich hoffe ja auf ein Balkan-Halbfinale, damit sich möglichst viele Balkan-Länder für das Finale qualifizieren.

Übrigens hat der offizielle Ticketverkauf schon begonnen. Die Tickets werden wie in den Vorjahren zeitweise versetzt verkauft, damit so mehr Menschen eine Chance haben, eine Karte zu kaufen. Geraten wird, die Tickets nur über die offizielle Seite ( http://www.axs.com/events/299406/eurovision-song-contest-2016-tickets ) zu kaufen, um so der Gefahr von Fälschungen vorzubeugen.

21. November 2015

Der Chaos-Vorentscheid | #ESC2016


Jetzt also doch nicht - Xavier Naidoo wird Deutschland nicht beim Eurovision Song Contest 2016 in Stockholm vertreten. Das gab der Norddeutsche Rundfunk (NDR), der für die deutsche Teilnahme verantwortlich ist, gerade eben bekannt. 
Laut dem Unterhaltungschef Thomas Schreiber, hätten er und sein Team die öffentliche Kritik an Naidoo unterschätzt, die letztenendes viel zu heftig wurde und dem Image der Veranstaltung ernsthaft schaden könnte. Nach Berichten der ARD-Medien soll nun unverzüglich ein neuer Vertreter gefunden werden. Ob diese Entscheidung wieder intern oder diesmal mit demokratischen Vorentscheid gefällt wird, wurde nicht bekannt gegeben. 
Dabei bräuchten wir gerade das, einen modernen und ansprechenden Vorentscheid, der mit der Mehrheit der Stimmen einen Repräsentanten (m/w/t) findet, hinter dem auch die deutschen Zuschauer stehen. Denn meiner Meinung nach, ist gerade das erste Voraussetzung. 
Hätte der NDR sich wenigstens die Mühe gegeben Naidoo in einem Vorentscheid antreten zu lassen, dann wäre doch alles wunderbar gewesen, insofern ihn die Mehrheit gewählt hätte. Aber nein, stattdessen wird sogar das Clubkonzert abgeschafft, um möglichst alles intern bestimmen zu können. Und zudem müssen Til Schweiger und Matthias Mittermeier jetzt auch noch den armen Xavier verteidigen, weil er als Person des öffentlichen Lebens den Shitstorm nicht mehr aushält.

Insgeheim wäre ich persönlich auch mit Xavier Naidoo einverstanden gewesen. Denn dann, wenn er gewählt werden würde, hätte er die Mehrheit mit seiner Stimme und auch mit seinem Song überzeugt. Dann hätte man darauf vertrauen können, dass das wirklich gut ist. Aber so bleibt leider nur dieser Beigeschmack, wie von Essen, was einem einfach so vorgesetzt wird. 

Ich hoffe, der NDR beendet diese weißrussischen Verhältnisse und bringt endlich Ordnung und einen Hauch mehr Demokratie in den Vorentscheid. 





© Ethnokult und so.
Maira Gall