Was war 2015 nur für ein Jahr? Ich glaube, darauf findet jeder eine andere Antwort. Jedem hat dieses Jahr etwas anderes gebracht, oder vielleicht auch genommen?
Neben den individuellen Dingen, die wir in diesem Jahr erlebt haben, oder vielleicht auch noch erleben werden, sind aber auch extrem viele traurige Dinge geschehen, die uns alle etwas angehen. Naturkatastrophen, Kriege, Krisen, Terror, politische Auseinandersetzungen. Nicht immer leicht da den Überblick zu behalten. Nicht immer einfach sich zu positionieren, umso wichtiger finde ich es, sich zu informieren. Zu wissen, was um einen herum passiert. Jeder bevorzugt da andere Medien, was auch vollkommen richtig ist, schon alleine der Vielfalt wegen.
Ich für meinen Teil, kann euch dahingehend die NEON empfehlen, denn sie berichtet jeden Monat nicht nur über gesamtgesellschaftliche, inter- & nationale Probleme, sondern auch über die neuesten Trends, die junge Erwachsene bewegen. Na ja, die Menschen bewegen.
Und das waren meine Top 3 NEON-Cover bzw. Ausgaben aus dem Jahr 2015:
3. August - Heul doch!
Dieser Sommer war spritzig, aufregend und auch irgendwie ein bisschen ewig. Zumindest waren das die lauen Sommernächte, in denen wir den Sound und die Farben unserer Stadt entdeckten.
2. November - Das Europa-Manifest
Die Allgegenwärtigkeit dieses Themas ist für mich typisch für dieses Jahr. Das hat zwar nichts mit diesem Jahr zu tun, aber damit, dass wir mehr über unsere Gesellschaft und unseren Staat nachdenken. Wie möchten wir in Zukunft leben und vor allem welche Werte? Was ist uns wichtig? Dieses Cover lässt kein Entkommen zu, man muss sich damit auseinandersetzen.
1. Februar - TU ES!
Tu es - das heißt auf Französisch nicht nur "du bist", so wie ich es erst interpretiert habe - im Übrigen auch ein sehr interessanter Aspekt um die Titelstory zu lesen - es ist ein ganzes Lebensmotto. Kein Thema hat mich dieses Jahr so sehr geprägt, wie dieses. Was will ich und wie komme ich an mein Ziel?
Ich wünsche meinen Lesern einen megatollen Rutsch ins neue Jahr, egal ob ihr dran glaub, es feiert oder nicht, genießt die Jahreswende, denn auch Neujahr ist ein neuer Tag, an dem ihr alles ändern könnt.
Das ist er also, der erste Song für den Eurovision Song Contest 2016 in Stockholm: "Përrallë" von Eneda Tarifa. Gestern Abend war es endlich soweit, denn mit dem albanischen Festivali i Këngës, das auch gleichzeitig als Vorentscheid zum Eurovision Song Contest dient, startet bekanntlich "inoffiziell" die neue Eurovision-Saison.
Mit einem Start, wie es ihn nur im östlichen Fernsehen geben kann, begann das Festivali i Këngës knappe 30 Minuten später, als angekündigt. Zwischenzeitlich sah man albanische Vodafone-Werbung. Hat man das dann durchgehalten, wurde man mit einem sehr glamurösen Orchester-Opening begrüßt. Das Festivali i Këngës, das traditionell weihnachtlich gehalten ist, ist nämlich dafür bekannt noch mit einem Live-Orchester zu arbeiten. Aus zwei Halbfinalen qualifizierten sich 22 Künstler_innen für das Finale, aus denen dann eine Fachjury am Ende den Gewinner kürte. Und das wurde die Sängerin und Moderatorin Eneda Tarifa mit ihrem Song "Përrallë", der übersetzt "Märchen" bedeutet.
Eneda Tarifa (Quelle: eurovision.de)
Allzu märchenvoll klingt das Lied jedoch gar nicht. Die Ballade, die sich immer weiter steigert und gegen Ende in einer wahren musikalischen Explosion endet, bleibt in vielen Teilen einfach zerstreut, zusammengewürfelt und wirr. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Eneda den Song auf der ESC-Bühne sowieso auf Englisch singen wird, deshalb sollten wirsie nicht zu schnell ins Abseits stellen.
Wirklich sehr gut gefällt mir hingegen Enedas sehr professionelle Performance, und über ihre gesanglichen Fähigkeiten müssen wir gar nicht reden, die sind exzellent. Sodass wir Eneda, insofern Albanien mit den richtigen Ländern im Semi-Finale ist, auch im Finale wiedersehen könnten.
Wie findet ihr den Song bzw. die Wahl Albaniens? Lasst mir gerne eure Meinung da!
Weihnachten steht vor der Tür und das Jahr neigt sich langsam aber sicher dem Ende entgegen. Ein Jahr, in dem ich sehr viel und sehr viel Verschiedenes gelesen habe. Rückblickend möchte ich euch hier meine drei Bücher vorstellen, die mich in diesem Jahr besonders geprägt haben, Bücher, die mich zum Weinen, Lachen, Schmunzeln und auch zum Nachdenken gebracht haben. Kurzum: Bücher, die ich jedem weiterempfehlen würde.
PS: Wer noch nicht alle Weihnachtsgeschenke beisammen hat, der hat gleichzeitig drei Geschenkideen!
Paula Hawkins / Girl On The Train (3)
Der Roman von Paula Hawkins dreht sich um die in einem Londoner Vorort lebende Rachel, die sich in einer tiefen Lebenskrise befindet. Rachel wurde von der Liebe ihres Lebens verlassen, zumindest dachte sie, dass sie es wäre. Da sie mit ihren Gefühlen und ihrem Alltag überfordert ist, greift Rachel immer häufiger zur Flasche, woraus sich eine Krankheit gebildet hat. Schließlich, als sie vor den niedergerissenen Trümmern ihres Lebens steht, gibt sie trotzdem nicht auf. Rachel fährt täglich mit dem Zug in die Stadt, damit die Menschen in ihrem Leben nicht auf die Idee kommen, es könnte etwas nicht stimmen.
Und da ihr fast nichts geblieben ist, gibt sich Rachel ihren Tagträumen hin. Und so sieht sie jeden Tag vom Zug aus dieses Haus. Und in dem Haus dieses Paar.
Eines Tages verschwindet dann genau die Frau des Pärchens, das sie jeden Tag vom Zug aus sieht. Also begibt sich Rachel auf Spurensuche, und gibt ihrem Leben wieder einen Sinn.
Bestes Zitat: "Du bist wie einer dieser Hunde, die niemand haben will und die ihr ganzes Leben lang misshandelt werden. Die sich immer und immer wieder treten lassen und trotzdem jedes Mal wieder winselnd und schwanzwedelnd angelaufen kommen. Bettelnd. Weil sie hoffen, dass es diesmal anders läuft (...) dafür geliebt werden."
ISBN: 978-3-7645-0522-6
Verlag: blanvalet
Preis: 9,95 €
Wolfgang Herrndorf / Bilder deiner großen Liebe (2)
Es ist die Geschichte der kleinen Isa, die Maik und Andrej im Buch "Tschick" auf der Müllhalde kennen lernen, die Herrndorf als eine seiner letzten Geschichten erzählen wollte. Dieser unvollendete Roman erzählt Isas Geschichte mitunter bis zur Begegnung mit Maik und Andrej auf der Müllhalde.
Aber man erfährt eben so viel mehr über Isas Leben, ihr Handeln, ihre Gedanken, dass es einem wie eine Offenbarung vorkommt und man die ganze Geschichte der Isa plötzlich besser versteht. Wie als würden sich zwei Puzzleteile zusammenfügen.
Über das ganze Buch legt sich jedoch ein bedrückendes Gefühl von Mitleid. Man bekommt Mitleid mit einem Mädchen, das nie wirklich alleine ist, aber es im Inneren dennoch ist. Mitleid mit einem Mädchen, das nie wirklich ankommt. Oder es vielleicht gar nicht will? Man lernt Isas Gedanken zu verstehen aber vor allem lernt man eines: dieses Mädchen ist ein Rätsel.
Vielleicht rührt dieses tieftraurige Gefühl aber auch daher, da man weiß, dass das Herrndorfs allerletztes Werk ist. Und nach diesem Werk einer der bedeutensten deutschen Schriftsteller der Moderne verloren gegangen ist.
Bestes Zitat: "Das Glück macht nie so glücklich wie das Unglück unglücklich. Und das liegt nicht daran, dass es länger dauert, das Unglück. Es ist einfach so."
ISBN: 978-3-87134-791-7
Verlag: Rowohlt Berlin
Preis: 16,95 € (Hardcover)
Édouard Louis / Das Ende von Eddy (1)
Warum haben manche Menschen so viel Glück in ihrem Leben, und warum haben andere so viel Pech? Diese Frage stellt man sich unweigerlich am Ende dieses autobiografischen Romans von Louis, der eigentlich anders hieß. Louis erzählt die leidvolle Geschichte seiner Kindheit und seiner Jugend in der nordfranzösischen Picardie. Dabei allgegenwärtig: seine Homosexualität und deren Rolle in seinem Leben.
Dabei schildert er mitunter Momente der rohen, verbalen oder physischen Gewalt mit einer derartigen Kühle, dass man denkt, man selbst müsse diese Situation erleben. Die Situation des jungen Eddy scheint beinahe ausweglos, wenn er nicht so unheimlich stark wäre. Er kämpft für seine Träume, für seine Prinzipien, ja auch sein Dasein, und das mit Erfolg. Dieses Buch rüttelt den Leser wach und sensibilisiert ihn gleichzeitig auf Alltagssituationen, die im ersten Moment vielleicht harmlos wirken, aber weitreichende, prägende Folgen haben können. Es macht vor allem auf ein Thema aufmerksam: der Umgang mit Homosexualität innerhalb der Mitte der Gesellschaft. Berührend, bedrückend, hoffnungsvoll.
Bestes Zitat: "Aber das Verbrechen besteht nicht darin, etwas zu tun, sondern etwas zu sein. Und vor allem auch so auszusehen."
Welche Bücher haben euch in diesem Jahr geprägt? Was werdet ihr über das Fest lesen? (Ich will mich an Fitzek probieren)! Lasst mir gerne einen Kommentar da.
Sehnlichst erwartet wurden die zwanzig Kandidaten des estnischen Vorentscheids zum Eurovision Song Contest, dem Eesti Laul. Gleichzeitig wurden mit ihnen aus über 230 eingegangenen Songs, die folgenden Zwanzig auserwählt. Bei einer estnischen Bevölkerung von gerade mal 1,3 Millionen, finde ich, ist das wirklich eine beeindruckende Zahl. Noch beeindruckender finde ich nur, dass wirklich alle Songs qualitativ anspruchsvoll und einige dazu sehr eingängig sind. Das Niveau des estnischen Vorentscheids steigert sich von Jahr zu Jahr, deshalb ist das Eesti Laul auch eine riesengroße und umhypte Veranstaltung im gesamten Baltikum und darüber hinaus.
Das erste Poolfinaal, also Halbfinale, wird am 13.02.2016 stattfinden. Eine Woche darauf, am 20.02.2016, das zweite Halbfinale. Sodass am 05.03.2016 das große Finale stattfinden wird, in dem der der Act gewählt wird, der Estland beim ESC in Stockholm vertreten wird. Wie im Vorjahr, werden sich aus beiden Halbfinals, in denen jeweils zehn Acts antreten werden, fünf für das Finale qualifizieren. Im Finale wird dann aus zehn Acts der Gewinner gewählt. Und das sind die Acts der beiden Halbfinale: Kandidaten des I. Poolfinaal:
The Jingles / Love A Little Bit
Quelle: err.ee
Die vier Jungs von Nebenan zum einstimmen. Nein im Gegenteil, die vier Jungs sind schon richtig erfahren im Music Business. Schon lange stehen sie auf internationalen Bühnen, vor allem in Australien, da Jonathan (Mitte rechts) australische Wurzeln hat. Hauptsaächlich konzentrieren sich die Vier auf Raggae und Funk. Für die Teilnahme am Eesti Laul mussten dann aber doch ein paar massentauglichere Klänge her. Dabei raus kommt der perfekte Chillout-Pop!
Knallig, poppig, laut - Die ersten Worte, die man zu "I'm Facing North" hat. Aber da ist viel mehr, nämlich ein moderner Sound, der mit den Reizen des Eighties-Pop spielt, skurril wirkt, aber sich doch im Ohr festsetzt. Vielleicht gerade durch die knallige Melodie?
Das offizielle Pressefoto spiegelt die Gefühle, die durch "Seis" transportiert werden, wunderbar wieder. Diese spezielle Melancholie, die man hat, wenn man in der Dämmerung eines späten Herbstnachmittags auf einer Wiese mit Gräsern steht. Die Halme gleiten sanft durch die Hände. Die Sonne steht noch schwach am Himmel, man spürt den Niedergang des Jahres. Stille.
Ein wirklich beruhigend schönes Lied, das einen irgendwie verzaubert, wenn man sich hingibt.
Meine Einschätzung:
Künstler: ⚫⚫⚫⚪⚪⚪
Song: ⚫⚫⚪⚪⚪⚪
Eurovisiontauglichkeit: ⚪⚪⚪⚪⚪⚪
Indrek Ventmann / Hispaania Tüdruk
Quelle: err.ee
Eine einzigartige Stimme zeichnet den estnischen Newcomer Indrek Ventmann aus. Die Inspiration zu seinem Song "Hispaania Tüdruk" bekam er offensichtlich bei einer Mittelmeerreise. Ein leichtes, niedliches Lied, das durch Indreks Stimme den Charme eines Lagerfeuers am Strand bekommt. Sollte er es schaffen, dürften ihm die zwölf Punkte aus Spanien sicher sein. Und die Herzen aller spanischen Mädchen würden ihm zufliegen.
Moderner Pop mit David Guetta-Elementen kommen immer gut an. Die Gefahr dabei ist nur, dass man es leicht wieder vergisst, weil man es eben schon so häufig gehört hat. Aber durch diese hippen Faultier-Masken bleiben uns diese Hipster sicher in Erinnerung.
Ich glaube, es ist nicht übertrieben, wenn man sie die estnische Beyoncé nennt. Kéa steht dem Weltstar wirklich weder stimmlich noch äußerlich nach. Der Song bedient sich einfacher Elemente, die im Ohr hängen bleiben. Mit einer souligen, selbstbewussten und feministischen Performance könnte sie damit sicher auch sehr viele andere überzeugen.
Auf den ersten Eindruck wirkt Kati niedlich, kaum würde man eine derartige Stimmgewalt erwarten. Umso mehr ist man einfach geflasht von ihren gesanglichen Fähigkeiten. Mit einer adretten Performance hätte ihr walzerartiger Song auch gute Chancen alle umzuhauen.
Hier hatten estnische Hipster wohl etwas zu viel geraucht. Obwohl, retro geht einfach immer. Fast kann man das 80er Disco-Feeling auf der Haut prickeln spüren. Einfach aufregend, aber nach dem dritten Mal hören hat man dann doch genug.
In meinen Ohren ist es genau dieser kühle Hauch, der den Nordic-Pop ausmacht. Die Lyrics des Liedes sind eigentlich gar nicht so melancholisch aber diese Melodie und die glasklare Stimme Lauras machen das Ganze irgendwie doch zu einem tragischen Abschied. Ein außergewöhnlicher Song, der einem lange in den Ohren bleibt. Und auch wenn wir in Zukunft nicht alle supersonic sein werden, sind es nicht immer genau diese Lieder, die in Zeiten des Umbruchs im Gedächtnis bleiben?
Schwer zu sagen, woran es liegt, aber was außer "einfach gut" soll man zu diesem Song sagen. Und schwupp, da hat man den Song auch schon wieder vergessen. Nächster bitte!
The Jingles, Indrek Ventmann, Laura, Kéa und Zebra Island werden wir im Finale noch mal sehen.
Kandidaten des II. Poolfinaal:
Go Away Bird / Sally
Quelle: err.ee
Da steht sie an der Bar, diese unglaublich selbstbewusst wirkende, fast aparte, junge Frau. Sie bestellt sich einen Bourbon auf Eis, denn sie will den Männern in nichts nachstehen. Fast feministisch wirken die Lyrics von "Sally". Aber diese Sally lebt nicht als netzfeministisches, einundzwanzig jähriges, literaturwissenschaften studierendes Mädchen in einer Großstadt und kauft sich jeden Morgen einen Chai-Latte bei Starbucks, nein im Gegenteil. Sally lebt anders. Ich habe mich in Sally verliebt. Und in Go Away Bird dazu.
Die klassische Popnummer, die die ganz Großen singen. Solide Stimme, eleganter Auftritt, interessanter Charme. Und dazu die großen Gesten. Das Piano, der Backgroundchor. Wie kann man das nicht mögen?
Bei solchen Lyriks ärgert man sich, dass man kein Estnisch spricht. Obwohl ich bezweifle, dass diese Lyriks überhaupt einen Sinn ergeben. Ganz egal, das Lied klingt interessant und stellt ein Gegenstück zu den klassischen Popsongs dar. Musikalisch interessant, aber leider gar nicht massentauglich.
Die Stimme der Frontsängerin hat einen wundervollen Sound. Leider gibt der Song durch seine ruhigen Elemente, die nur in elektrolastige Passagen übergehen, beinahe gar keinen Spielraum zum entfalten. Der Sound wirkt fast zu plastisch.
Man bekommt eine innerliche Sehnsucht. Sehnsucht einfach loszulaufen, auch wenn es nur das Laufband im McFit ist. Der Nachteil: bei Liedern, die einem als Hörer nie die Ruhe lassen, schaltet man öfter ab. Denn wer macht sich schon zusätzlichen Stress?
Sehr eingängige Popnummer, aber leider ohne tieferen Inhalt. Grete bemüht sich zwar dem Lied Tiefe zu geben, was aber nur mäßig gelingt. Aber all das hat man spätestens beim Refrain vergessen, und das braucht der ESC eben auch, wenn da im Wettbewerb nicht noch bessere Nummern wären.
Die Frau am Piano und die zeitlose Ballade. Wirklich sehr gefühlvoll singt Anett Kulbin von einer verflogenen Liebe und dass man durch diese eigentlich nur stärker wird, dass man aus Gefühlen lernt und es beim nächsten Mal besser machen sollte. Wie berührend.
Eine estnische Ballade komplettiert den Liederreigen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dieser Song besonders bei den älteren Zuschauern ankommen wird. Insbesondere, wenn in der Performance noch ethnische Elemente enthalten sind. Egal wie Gertu auftreten wird, es wird bezaubernd aussehen, was auch sonst bei einer derartigen Perfektion.
Das Beste kommt diesmal leider eindeutig nicht zum Schluss. Die drei Ladies können noch so schön sein, noch so gut singen, wenn das Lied Käse ist. Dann werden sie es nämlich noch nicht mal im Eesti Laul bis ins Finale schaffen. Geschweige denn zum ESC nach Stockholm. Eine nette Partynummer ist es allemal.
Go Away Bird, Jüri Pootsmann, Grete Paia,Púr Múdd und Gertu Pabbo kommen ins Finale.
Wer es am Ende wirklich schaffen wird, können am Ende nur die Esten entscheiden, denn nur sie sind beim Eesti Laul stimmberechtigt. Ich bin wirklich gespannt, besonders weil es ein spannender Wettbewerb zu werden scheint, denn es gibt keinen klaren Favoriten, kein Lied, das einen direkt umhaut. Das ist gut und zeigt, dass sich hier richtig Mühe gegeben wird.
Wer gehört zu euren Favoriten? Werdet ihr das Eesti Laul 2016 anschauen? Lasst mir gerne einen Kommentar da!
Wie jedes Jahr, werde ich auch in diesem Jahr über ausgewählte nationale Vorentscheide zum Eurovision Song Contest berichten. Die meisten Vorentscheide werden voraussichtlich erst im Februar des nächsten Jahres stattfinden, aber die Teilnehmer werden schon vorher nominiert. Oder eher doch zum kritisieren oder loben freigegeben? Wahlweise sicher auch das.
Das Eurofest ist der nationale Vorentscheid Weißrusslands für den Eurovision Song Contest, das bereits zum zwölften Mal stattfindet. Viel Ungutes ist über den weißrussischen Vorentscheid in Erinnerung geblieben. Geschichten, die von politischen Gefügigkeiten und Gefälligkeiten berichten oder von Korruption beim Televoting. Kein Wunder, denn bis zum letzten Jahr wurde die Wahl zu 50 Prozent von einer internen "Fachjury" bestimmt. Ganz klar, dass Lukaschenko da nicht seine Kritiker und Feinde hinsetzt.
Aber ab diesem Jahr wird alles anders, denn die Zuschauer dürfen unter zehn Beiträgen nun ganz allein ihren Favoriten auswählen. Nominiert wurden diese zehn Kandidaten allerdings trotzdem noch von einer Jury. Gerüchten zufolge, soll eine Band aus politischen Gründen ihre Nominierung schon verloren haben. Aber ob das stimmt, werden wir sicher nicht eindeutig erfahren. Aber das ist der ESC eben auch: ein Politikum.
Am 15. Januar 2016 werden diese zehn Künstler_innen/Duos oder Bands dann im Eurofest 2016 gegeneinander antreten:
Valeria Sadovskaya / Not Alone
Das Erste, was man wahrnimmt, sind diese grässlichen Background-Sängerinnen, die ab 1:57 einfach nur unerträglich werden. In den ruhigen Strophen ist das Lied wirklich schön, aber sobald es lauter oder schneller wird, möchte man Valeria am liebsten schütteln, damit sie aufhört. Klingt wie: In den ruhigen Lagen ein bisschen wie Wrecking Ball von Miley Cyrus. Chancen: Schwer vorstellbar, aber ich denke, sie wird gute Chancen haben.
https://www.youtube.com/watch?v=twHp0iBFATY
NAVI / Gyeta Zyamlya Übersetzt bedeutet das Lied "Dieses Mal" und handelt von der letzten Chance, die man unbedingt nutzen sollte. Pathetisch, langweilig, gut. Klingt wie: Monika Linkyté und Vaidas "This Time" aus dem letzten Jahr. Chancen: Typisches Mittelfeld-Lied, deshalb 5/10. https://www.youtube.com/watch?v=k-RVqZiy1Ww Alexey Gross / Flame Mit großer Geste und solider musikalischer Leistung wird uns ein eher mittelmäßiges Lied präsentiert, das ich mir persönlich aber ganz gut auf der großen Bühne vorstellen kann. Der Refrain ist definitiv eingägig und Alexey ist ein guter Künstler, der sich sehr gut in Szene setzen kann. Ich sehe ihn schon in weiß und Rauch getauchter Bühne dastehen, während er in den Windmaschinen seine theatralischen Gesten darbietet. Wirkt wie: TEO nur in nicht-schmierig. Chancen: Möglicher Kandidat, aber definitiv weit vorne.
https://www.youtube.com/watch?v=jeG6T2ZAy9M Kirill Yermakov / Running To The Sun Eingängiger Song, der Lust auf Party macht. Besonders gut gelungen ist der Anfang, der etwas mystisch wirkt. Könnte man gut auf der Bühne inszenieren. Auch diese melodischen "Stolpersteine" bleiben im Gedächtnis. Klingt wie: Der weißrussische David Guetta. Chancen: Könnte weit vorne landen. Kommt dann aber doch nicht so gut bei den Älteren an und landet deshalb überraschend weit am Ende. https://www.youtube.com/watch?v=6CbrBlrdPxg
Aleksandr Ivanov / How To Fly Das fanden die alten Männer in der Jury und die Verantwortlichen der Show sicher ganz toll und hielten das für cool und hip. Bevor ihm jemand das Fliegen beibringt, sagt ihm erst mal, dass der Grunge-Look einfach nicht passt, okay? Klingt wie: Einfach unstimmig. Chancen: Ich hoffe keine. Ich hoffe es wirklich. Einfach nein. https://www.youtube.com/watch?v=paf7kRAe8zs Anastasiya Malashkevich / Pray For Love Ein bisschen apart-entsetzt guckt die liebe Ani in die Kamera. Wie als wollte sie uns zum Gebet holen wollen. Wie als würde sie ein schreckliches Verbrechen sehen. Egal, das Lied ist eingängig und mitreißend aber auch irgendwie tonal sehr einfach. Dafür macht Anastasiya aber das Beste daraus, denn ich mag ihre Stimme wirklich. Klingt wie: Ihre Stimme erinnert mich an die von Anastasia. Chancen: Meine persönliche Favoritin. Mein 1. Platz. https://www.youtube.com/watch?v=aVlJpUDaXJ4 NAPOLI / My Universe Wunderschöne junge Dame und ein sehr einfacher aber eingängiger Song. Ich befürchte, dass er etwas zu einfach ist, fast schon anspruchslos. Aber schaut doch, wie schön sie dasteht und an ihr Universum glaubt. Klingt wie: Spaghetti Napol ... ehh, sehr gut! Chancen: 4/10 https://www.youtube.com/watch?v=rLJpZLPtnSw Sasha Zakharik / Glory Night Da die Weißrussen in den 70er Jahren noch nicht am Grand-Prix Eurovision de la Chanson teilnehmen konnten, müssen sie das jetzt nachholen. Klingt wirklich frisch zwischen all dem modernen Popklängen. Klingt wie: Der niederländische Beitrag aus den 70er Jahren. Chancen: Eher nicht.
https://www.youtube.com/watch?v=GtVR-_72rVY
Radiovolna / Radiowave Boybands können auch heutzutage noch viel Erfolg haben, aber eben nur, wenn sie wirklich gut sind. Die meisten steigen leider gar nicht erst an das Himmelszelt der Musikwelt auf, genauso wie Radiovolna. Klingt wie: Wirklich extrem langweilig, weil man Derartiges schon zehn Mal besser gesehen und gehört hat. Chancen: 7/10 https://www.youtube.com/watch?v=eHbOkgXvTJM
The EM / Turn Around Look in the skyyyyy ... und was sehen wir? Keinen aufgehenden Stern, wir hören nur sehr viel Melodramatik und zwei, höchstens drei, gute melodische Stellen. Eigentlich schade, denn vom Auftritt her könnte man aus dem Duo The EM vielleicht etwas machen.
https://www.youtube.com/watch?v=vwgMB7GJOMw Wer bis hierhin durchgehalten hat, hat es geschafft. Eine wirkliche Überraschung war nicht dabei. Der potentielle ESC-Gewinner eher auch nicht. Ich bin gespannt, wie sich die Weißrussen Mitte Januar entscheiden werden. Wer ist euer Favorit? Lasst mir gerne einen Kommentar da!
