1. Februar 2017

Celebrate Diversity - Erzwungene Toleranz? | #ESC2017


Endlich ist es raus, das Motto für den 62. Eurovision Song Contest 2017 in Kiew: CELEBRATE DIVERSITY (engl.: Vielfalt feiern). Gleichzeitig wurde das Theme Artwork released: rot-blaue Kugelornamente, die eine Halskette symbolisieren sollen. Derartige Halsketten sind ein beliebtes kulturell-chices Accessoire in der Ukraine und äußerst beliebt.
Beide Neuigkeiten sorgten gleichermaßen für Freude aber auch für viel Spott. Klar ist, dass es noch nie in der Geschichte ein derart polarisierendes Motto gab, was ein solch politisches bzw. gesellschaftliches Statement gibt. In dem Fall: Andersartigkeit ist wunderbar!

Quelle: esc.tv
"Die Ukraine liegt zwischen Ost und West, ist alt und neu, traditionell und modern - ein guter Platz, um Vielfalt zu feiern." Das sagte der Executive Supervisor Jan Ola Sand bei der Bekanntgabe des Mottos. Natürlich hat er recht, die Ukraine braucht den Contest wirtschaftlich und vielleicht auch gesellschaftlich so extrem, wie Pflanzen die Sonne zum wachsen brauchen. Aber ist ein derart polarisierendes Motto nicht zu viel für einen völkerverständigenden, internationalen Musikwettbewerb? Nein! Im 21. Jahrhundert wird es gerade in Zeiten von wachsendem Hass, Intoleranz und Rassismus Zeit für ein klares Statement.

Und auch könnte es mit der Ukraine keinen besseres Land geben, in dem man damit anfangen könnte. In dem überwiegend katholisch geprägten Land herrscht immer noch sehr viel Verunsicherung, was typische Diversity-Themen wie LGBT-Rechte, Religion oder Ethnien betrifft. Und auch die Nähe zu den wohl homophobsten Ländern Europas (Russland und Weißrussland) dürfte für viel gesellschaftlichen Diskussionsstoff sorgen.

Nun müssen die Verantwortlichen nur noch geschickt Musik und Vielfalt in der Show unter einen Hut bekommen, denn würde eines dieser Elemente zu kurz kommen, würde es enttäuschen. Wir dürfen gespannt sein und hoffen, dass insbesondere die musikalische Vielfalt noch aufholt (4/5 bisher bekannten Songs sind Balladen).

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Maira Gall