9. Mai 2017

Vorabanalyse des ersten Halbfinales | #ESC2017


Das erste Halbfinale steht an und achtzehn Länder bzw. Künstler wollen unbedingt das Finale am 13. Mai erreichen. Wie gewohnt, qualifizieren sich aber nur zehn der folgenden Künstler für das Finale. Die Fans haben ihre Favoriten schon längst ausgemacht, aber das ist immer nur ein kleiner Teil des Ganzen. Wer im richtigen Moment es versteht zu überzeugen, der kann ganz Europa begeistern und ist sicher im Grand-Final. Hier ist meine Vorabanalyse und Prognose für das erste Halbfinale:



Schweden - Robin Bengtsson / I Can't Go On 

 Der nette junge Mann von nebenan: höflich, sympathisch und immer ein Lächeln auf den Lippen. Zudem kann Robin Bengtsson auch noch sehr gut live singen. Sein durch choreografierter Auftritt mit Laufbändern & Co wird dann sein Übriges tun und ihn mit Sicherheit ins Finale katapultieren. 

Finale? - Ganz sicher, ja!




Georgien - Tamara Gachelichadze / Keep The Faith 

Melodramatik kennt keine Grenzen - so könnte ihr Song auch heißen. Eine mächtige Ballade wird uns hier von einer hervorragenden Sängerin präsentiert. Beschäftigt man sich ein wenig tiefer mit dem Song merkt man aber schnell, dass wenn man nicht selbst sehr viel hinein interpretiert, der Song inhaltlich ziemlich dünn ist. Tamara sollte Georgien eigentlich schon 2009 in Russland vertreten, wurde damals aber disqualifiziert. Ob ihre Kritik diesmal Ohren finden wird? 

Finale? - Nein!




Australien - Isaiah / Don't Come Easy 

Der erst siebzehn jährige Australier entführt den Zuhörer mit seiner gewaltigen Stimme in entfernte Galaxien. Mit viel Gefühl lässt er seine Ballade einfach "echt" wirken. Das einzige Problem, was ich sehen könnte wäre, dass das Ganze etwas unauthentisch wirken könnte. Aber darüber darf sich jeder sein eigenes Urteil bilden. 
Finale? - Yes, welcome Australia! 





 Albanien - Lindita / World 

Und auch die nächste Ballade aus Australien wird mit einer powervollen Stimme dahin geschmettert. Lindita ist eine begnadete Sängerin, nur ihr Song wirkt etwas fad und einfallslos. Als hätte man ihn schon zehn Mal gehört. Mir tut's leid um Lindita, weil sie eine echt sympathische Sängerin ist!
Finale? - Könnte knapp werden, nein!




 Belgien - Blanche / City Lights 

Blanche hat die wohl einzigartigste Stimme alle Sängerinnen in diesem Wettbewerb. Dazu kommt der sehr modern wirkende Song und eine ansehnliche Bühneninszenierung. Etwas wackelig waren ihre ersten Proben, aber ich denke, Blanche wird heute Abend voll abliefern!

Finale? - Ja!



 
 Montenegro - Slavko Kalezić / Space 

Er ist die "Gayness" in Person und damit ein wichtiger Beitrag zum Motto des Contests "Celebrate Diversity" (dt.: Vielfalt feiern).Viele finden sein gesamtes Auftreten als zu viel oder drüber, aber genau das ist die Show, die er provoziert. Das ist Slavkos Ziel: Aufmerksamkeit. Und das ist gut so! Sein Song ist ein typischer Eurodance-Song, der, insofern Slavko es schafft eine solide gesangliche Performance abzugeben, es durchaus ins Finale schaffen könnte. Slavko, weniger Haare, mehr Stimme!

Finale - Leider, nein!





Finnland - Norma John / Blackbird 

Es ist die wohl bewegendste Ballade an diesem Abend - Amsel, wie der Song auf deutsch heißt, wird in einer düsteren, dunklen Atmosphäre inszeniert. Hinzu kommt der perfekte Gesang. Jetzt heißt es nur noch hoffen, dass der Song nicht unter geht. 

Finale? - Ja!




Aserbaidschan - Dihaj / Skeletons

Einer der modernsten Songs in diesem Jahr. Ein Song, der von einer Liebe handelt die vorverurteilt ist, aufgrund von gesellschaftlichen Zweifeln. Das wird super auf der Bühne in Kiew umgesetzt, denn Dihajs Erkennungszeichen ist ein Backgroundtänzer mit Pferdemaske. Das bleibt hängen! 

Finale? - Ja!




Portugal - Salvador Sobral / Amar Pelos Dois  

Ein Song, der polarisiert und spaltet: die einen lieben den Song, weil er eben aus dem typischen ESc-Raster heraus fällt, die anderen finden ihn nicht zeitgemäß und langweilig. Auch dieser Beitrag hat seine Daseinsberechtigung, schon alleine weil es dem Motto zu Gute kommt. Allerdings denke ich, dass wir ihn nur im Halbfinale sehen werden. 
Finale? - Nein!





Griechenland - Demy / This Is Love 

Klischeehafter und berechnender kann ein Song beim ESC kaum sein. Typische Trashmelodie, eine kitschige Performance mitsamt Goldregen am Ende und eine nette, nichtssagende Sängerin. Meiner Meinung nach absolut langweilig, aber der breiten Masse wird es gefallen. 
Finale? - LEIDER, ja! 





 Polen - Kasia Moś / Flashlight

Je öfter man den Song hört, desto eingängiger wird er. Da die Künstler beim ESC aber nur genau drei Minuten Zeit haben die breite Masse zu überzeugen könnte es für Polen sehr schwer werden in diesem Jahr. Die Performance ist bewusst reduziert dargestellt und der Fokus liegt auf der Sängerin, ihr Bruder wird sie auf der Violine begleiten, aber ob davon am Ende noch viel hängen bleiben wird?

Finale? - Nein!




Moldawien - SunStroke Project / Hey Mamma

Zum zweiten Mal treten SunStroke Project für Moldawien an, und wieder mit einer flotten Popnummer mit Saxophon-Einlage. Diesmal dreht sich alles um die Schwiegermutti. Diese Komik wird dem Publikum sicherlich gefallen!

Finale? - Ja!





Island - Svala / Paper

Typisch kühler Nordic Pop aus Island. Svala singt voller Gefühl über eine verfolssene Liebe, die sie persönlich an die hauchdünne Zerbrechlichkeit von Papier erinnert. Das Ganze wird auf der Bühne ziemlich kühl und clean dargestellt. Das könnte für das breite Publikum etwas befremdlich wirken. 

Finale? - Nein!





Tschechien - Martina Bárta / My Turn

Ein authentischer Song und eine megasympathische Sängerin - mehr braucht es manchmal nicht, um ein tolles Arrangement zu zaubern. Martina hat eine wunderschöne Stimmfarbe und erfüllte damit bei den Proben die ganze Halle. Das wird zwar letztendlich nicht für das Finale reichen, aber dafür hatte Tschechien wieder mal einen erstklassigen Song!

Finale? - So sehr ich es ihr wünschen würde, nein!


 

Zypern - Hovig / Gravity  

Benebelt von zu vielen Balladen bekommt man jetzt wieder etwas auf die Ohren: Hovig bringt einen coolen, modernen Sound und eine nette Performance mit auf die Bühne. Quadratisch, praktisch, eingängig - Finale!

Finale? - Ja! 




 Armenien - Artsvik / Fly With Me 

Armenien scheut sich nicht auf Ethnopop zurück zu greifen und ist damit über Jahre hinweg meistens auch sehr erfolgreich. In diesem Jahr eine eher ruhige Ethnopop Nummer, die auf der Bühne mit Ausdruckstanz und Feuer dargestellt wird. Damit wird Armenien auffallen, hoffentlich positiv!

Finale? - Ja!





Slowenien - Omar Naber / On My Way

Hört man Omar zu, der Slowenien übrigens schon einmal vertrat, könnte man meinen man wäre in einer Zeitmaschine in die 90er zurück gereist. So zumindest klingt seine Schmachtballade. Der wohl langweiligste Song dieses Jahr. Schade, Slowenien!

Finale? - Nein!





Lettland - Triana Park / Line 

Das Beste kommt heute mit zum Schluss: mit modernem Elektropop und einer wilden, crazy Performance rüttelt und Triana Park noch einmal so richtig wach. Man kann kaum still sitzen bei diesem Song und das ist ein gutes Zeichen! Der Startplatz kommt Lettland zudem zu Gute, denn das bleibt vielen noch mehr im Gedächtnis. Das wird ein Fest! 

Finale? - Klar! 




Wer sind eure Favoriten? Lasst es mich wissen,
und viel Spaß beim ersten Halbfinale!

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Maira Gall