11. Mai 2017

Vorabanalyse des zweiten Halbfinales | #ESC2017


Es kommt meistens anders als erwartet und gewettet. Wenn wir eins aus dem ersten Halbfinale gelernt haben, dann das einfach alles möglich ist. Das erste Halbfinale lieferte uns am Dienstag bereits wunderbare Songs und Künstler für das Grand-Final am Samstag und auch im zweiten Halbfinale werden sich wieder zehn Beiträge qualifizieren.
Welche zehn das sein werden ,darf unter anderem auch Deutschland entscheiden, denn wir sind in diesem Halbfinale stimmberechtigt!


Serbien - Tijana Bogićević / In Too Deep

Wie in jedem Jahr gibt sich Serbien bei seiner Songauswahl sehr viel Mühe. Und auch in diesem Jahr schickt Serbien einensehr modernen Song, der von einer der bekanntesten Sängerinnen des Landes gesungen wird. In Too Deep erinnert dabei an einen Popsong á la Beyonce. Gespannt darf man auf die Liveperformance sein, denn da müsste sich noch einiges tun.

Finale? - Ja!


 

Österreich - Nathan Trent / Running On Air

Der nette, liebe Junge von nebenan. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn Nathan hatte sich dieses Jahr nicht nur beim österreichischen Vorentscheid zum ESC beworben, sondern auch beim deutschen. Aus Österreich erhielt er schneller eine Zusage und wurde direkt nominiert. Zurecht, eine außergewöhnliche Stimme und eine wunderschöne Bühneninszenierung lassen seinen Auftritt perfekt wirken.

Finale? - Ja!


 
Mazedonien - Jana Burčeska / Dance Alone

Es ist der wohl beliebteste Dancetrack in diesem Jahr. Dabei wirkt Jana eigentlich gar nicht, wie die klassische Dancepopsängerin, sondern eher etwas schüchtern und verwirrt. Ihr Livegesang hat sich extrem verbessert und auf der Bühne in Kiew wird der Dancefloor einer Disco nachgeahmt. Ich glaube, sie wird Europa zum tanzen bringen!

Finale? - Knapp, aber ja! 



Malta - Claudia Faniello / Breathlessly 

Es war Claudias größter Wunsch: ihr Land einmal beim ESC vertreten zu dürfen. Unzählige Male hat sie deshalb auch beim Vorentscheid teilgenommen, dieses Jahr hat es endlich geklappt. Eine schwerwiegende Schmachtballade ist es geworden und irgendwie ist es schade, denn so richtig weiß man nicht, was man mit dem Song anfangen soll. Entweder richtiges Gefühl, oder Glamour-Soul. Bitte entscheiden!

Finale? - Nein! 



Rumänien - Ilinca & Alex Florea / Yodel It!

 Nein, richtig gelesen, das ist nicht der schweizer Beitrag, Rumänien schickt diesen Song. Ein Song, der trashiger nicht sein könnte aber dennoch besonders ist durch die Jodeleinlagen der jungen Sängerin Ilinca. Europa wird's feiern, da bin ich mir sicher!

Finale? - Klaro!

 

Niederlande - O'G3NE / Lights And Shadows

Diese drei talentierten Sängerinnen bringen viel Bühnenerfahrung bzw. auch ESC-Erfahrung mit, denn sie durften ihr Land bereits beim Junior Eurovision Contest vertreten. Ihr Song hat einen Hauch einer Operette und wirkt daher sehr düster und altbacken. Im Kontrast dagegen die drei aufgebrezelten, jungen Sängerinnen. Das wirkt ulkig.

Finale? - Sie werden den Einzug knapp verpassen!



Ungarn - Joci Pápai / Origo

Es ist der wohl schönste Ethnosong in diesem Jahr, weil der Song vor echten Gefühlen und echter Trauer nur so strotzt. Zum ersten Mal schickt Ungarn einen Sänger der ethnischen Minderheit der Romas und das ist ein echtes Statement. Joci singt in dem Song über eine Liebe, die aufgrund der ethnischen Wurzeln und verschiedenen Herkünfte zerbricht. Dass er damit als Sinnbild einer ganzen Gesellschaft steht, ist ihm wahrscheinlich nicht bewusst. Hoffentlich schätzt Europa diesen Song genauso sehr wie ich.

Finale? - Ja!

 

Dänemark - Anja Nissen / Where I Am

Auf die Frage, was mein persönlicher Lieblingssong dieses Jahr ist, müsste ich wohl Anjas Song nennen. Where I Am ist wirklich nichts außergewöhnliches, es ist ein ganz durchschnittlicher Popsong, aber Anja macht ihn zu etwas besonderem. Mit voller Leidenschaft, Gefühl und Freude steht sie auf der Bühne und strahlt eine Überzeugung aus, die sich sofort auf den Zuhörer legt. Die 12 Punkte aus Australien dürften ihr auch sicher sein, denn Anja wurde in Australien geboren und lebt dort nach wie vor.

Finale? - Ich hoffe es inständig, ja!

 

Irland - Brendan Murray / Dying To Try 

Diesen Beitrag scheint man förmlich schon jetzt vergessen zu haben, zu beliebig und eintönig wirkt er. Schade, denn Irland hätte den Einzug ins Finale auch mal wieder verdient. Mit so einem Song sehe ich da allerdings schwarz.

Finale? - Ganz klar: nein! 



San Marino - Valentina Monetta & Jimmie Wilson / Spirit Of The Night

Die wahre Queen of Eurovision, irgendwie macht das Valentina mega sympathisch, dass sie jedes Mal wieder teilnimmt, sicher nicht, weil sie weiß dass sie in diesem jahr gewinnen wird, aber weil sie jedes Mal so viel Spaß und Freude hat. In diesem Jahr mit einem klassischen Eurodancesong, der allerdings zu uneinfältig und beliebig klingt, da wird nichts hängen bleiben.

Finale? - Nein!



Kroatien - Jacques Houdek / My Friend

Eine außergewöhnliche Stimme und eine tolle Bühneninszenierung bringt uns Kroatien nach Kiew und wäre es ein reiner Gesangswettbewerb, dann müsste Jacques auch unter den TOP 5 platziert sein. Sein Song allerdings wirkt teilweise wie eine Oper und deshalb etwas verstaubt. Chapeau, aber ich glaube es wird nicht für's Finale reichen.

Finale? - Nein!

 

Norwegen - JOWST / Grab The Moment 

Eine coole, eingängige Elektromelodie und drei noch coolere Jungs auf der Bühne, es muss nicht immer aufwändig sein.

Finale? - Ja! 



Schweiz - Timebelle / Apollo 

Lange Zeit lag der Song in den Wetten ganz vorn. Mittlerweile rutscht er immer mehr ab, weil der Song einfach zu beliebig ist und in der breiten Masse dann doch zu wenig Wiedererkennungswert hat. Da hilft auch nicht das lange Schleppenkleid der Frontsängerin, oder vielleicht ja doch?

Finale? - Nein! 



Weißrussland - Naviband / Story Of My Life 

Zum ersten Mal in der Geschichte wird Weißrussland einen Beitrag auf Landessprache schicken, der Song wird von dem Duo mit volklorischen Instrumenten und typischen Tanzeinlagen untermalt. Das sorgt definitiv für Abwechslung und könnte besonders in Osteuropa großen Anklang finden.

Finale? - Knapp, aber nein!



Bulgarien - Kristian Kostov / Beautiful Mess

Neben einer umwerfenden Stimme hat dieser Song einen riesengroßen Vorteil anderen Balladen gegenüber: die Ethnoelemente lassen den Song noch geheimnisvoller ud düsterer wirken. Als Nachteil sehe ich hier auch Kristians Alter, denn er könnte ein bisschen unglaubwürdig wirken.

Finale? - Ja! 



Litauen - Fusedmarc / Rain Of Revolution 

Einer der schlechtesten Songs dieses Jahrgangs. Ich weiß nichts mit dem Song anzufangen und mich persönlich nervt dieses Lied einfach nur. Aber wer weiß, vielleicht findet es ja Anklang in Europa.

Finale? - Nein!

 

Estland - Koit Toome & Laura / Verona

Eine moderne Liebesgeschichte, angelehnt an Romeo und Julia, das war der Gedanke der Produzenten des Songs. Das ganze wird ganz niedlich auf der großen Bühne dargestellt. Beide Sänger haben übrigens schon ESC-Erfahrung, denn beide haben Estland schon einmal vertreten.

Finale? - Ja!



Israel - Imri Ziv / I Feel Alive

Eine feurige Melodie, coole Tänzer und schon fühlt man sich wie in einem Club in Tel Aviv. Israel versteht es, dieses Gefühl perfekt zu inszenieren. Auch wenn Imris Song etwas beliebig wirkt und wenig Ethno-Elemente hat, ist es ein toller Dancesong.

Finale? Ja! 


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Maira Gall